Elektrischka, Sandstrand, Wodka und Verkehrswirtschaft? Wie diese ungewöhnliche Kombination zusammenpasst wollten wir auf unserer diesjährigen Studienreise nach Samara ergründen. Nachdem bereits 2006 die erste Delegation von der Fakultät „Friedrich List“ vor Ort war, machten sich Anfang September 2008 erneut Dresdner Studenten auf den Weg in die russische Industriestadt an der Wolga. Vorab war bereits allen Teilnehmern der Reise klar dass dieser Ausflug erneut ein wichtiger Meilenstein in der Kontaktpflege zu den russischen Verkehrshochschulen ist. Eingeladen hatte die staatlich Verkehrsuniversität Samara, die Hochschule der Kuibitschever Eisenbahn, welche den Bahnverkehr in der Wolgaregion betreibt.
Begonnen hatte unsere achtköpfige Gruppe die Reise mit einem Abstecher nach St. Petersburg und einem Besuch der dortigen Eremitage sowie einer Stippvisite in Moskau inklusive Studentendemo am Roten Platz. Nach kurzweiliger Fahrt in modernen, klimatisierten Großraumliegewagen konnten wir uns in der Wolgametropole Samara auf die letzten heißen Sommertage freuen. Die Begrüßung an der Universität verlief typisch russisch, hochoffiziell und stellte den Auftakt zu einem bunten und umfangreichen Programm dar. Das Institut für Verkehrswirtschaft und Logistik bot seinen Gästen aus Dresden einen umfangreichen Einblick in die Studienbedingungen an der Hochschule. Neben Vorlesungen zur Umstrukturierung der Russischen Eisenbahn RZD und zur systemlogistischen Steuerung von Betriebsverkehrsprozessen standen auch Ausflüge zum Rangierbahnhof, zur Dispatcherzentrale und auf die Kuppel des Bahnhofspalastes auf der Tagesordnung. Abgerundet durch eine entspannende Fahrt auf der Wolga inklusive Bad am städtischen Sandstrand kam auch nicht die Erholung zu kurz.
Während unseres Aufenthaltes kamen wir mit vielen Studenten der Universität ins Gespräch, welche uns daraufhin begleiteten um uns am Abend das Nachtleben der Stadt zu zeigen oder einfach nur um bei Konfekt und Wodka Deutsch-Russische Beziehungen zu pflegen. Ohne sie hätten wir uns wohl kaum im Chaos der 1,4 Millionenstadt zurechtgefunden. Die Eindrücke, welche diese Fahrt auf beiden Seiten hinterlassen hat, stellen einen weiteren Baustein für das Verständnis der jeweils anderen Kultur und Lebensweise dar. Deswegen war schon bei der Abreise gewiss: „Wir kommen wieder!“.
Gerd Lippmann