Herbstexkursion nach Nürnberg 2018

Dieses Jahr führte die tratitionelle Herbstexkursion die Verkehrte Welt über ein verlängertes Wochenende nach Nürnberg.

10. November – Rangierbahnhof

An einem grauen Samstagvormittag startete die elfköpfige Reisegruppe der Verkehrten Welt in Richtung Franken. Bereits vor Tharandt gerieten wir dabei in eine Fahrgastbefragung. Die netten Herren, die zwei Reiseteilnehmer bereits bestens kannten, staunten nicht schlecht, als wir neben den Semestertickets auch noch zwei Bayerntickets sowie ein Sparpreis Plauen-Ansbach vorweisen konnten. Die Fahrt nach Nürnberg verlief unspektakulär, auch wenn uns die Neigetechnik des 612er im Pegnitztal ordentlich durchschüttelte.

In Nürnberg schwante uns dann schon böses, als am Bahnhof lauter Fußballfans die Unterführung blockierten: mussten wir doch zu unserem ersten Termin in Richtung Stadion fahren. Dennoch stellten wir unser Gepäck erst einmal im bahnhofsnahen A&O Hostel ab bevor wir nach einem kleinen Mittagssnack auf den U-Bahnsteig abtauchten. Dort war bereits richtig Stimmung, vor allem von Fans des Gastvereines aus der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt. Dank des Sechs-Minuten-Taktes durften wir uns mit hunderten lautstark Grölenden Fußballfans in die U1 Richtung Bauernfeindstraße quetschen. Im Gegensatz zum Rest des Zuges hüpften wir nicht. Offensichtlich waren wir keine Schwaben.

Durch die Rangierbahnhofsiedlung ging es dann zu Fuß zum Namensgeber des Wohngebietes. Dort empfing uns Herr Blaha und kleidete uns in äußerst schmucke orange Warnwesten ein. Etwa zweieinhalb Stunden besichtigten wir nun den Rangierbahnhof bei Ablaufbetrieb inklusive des Ablaufberges, den versenkbaren Prellböcken, der Wagenbremsanlage und dem Stellwerk. Zu den Wagenbremsanlagen hatten wir dabei nur dank des Mitarbeiterausweises eines Exkursionsteilnehmers zutritt.

Fotolinie am Ablaufberg

Bremsanlage am Ablaufberg

Jeder Kuppler hat hier seine personalisierte Kuppelstange.

Der Kuppler auf dem Weg zum Einsatzort

Mit einem geübten Handgriff werden die zwei Kesselwagen entkuppelt.

Ergebnis: Die Wagen werden über den Ablaufberg gedrückt und laufen in die Sammelgleise.

Schienenverkehr hat Vorrang!

Die einklappbaren Prellböcke, eine wahre Besonderheit des Rangierbahnhofes Nürnberg

Erklärung der Wagenbeschriftung

Auch in Nürnberg wird noch mit Hemmschuhen gearbeitet.

Das Stellwerk des Rangierbahnhofes Nürnberg

Zutritt zu den Sammelgleisen nur mit DB Mitarbeiterausweis!

Hier werden die Güterwagen auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst.

Im Stellwerk beim Bergmeister. Mitten im Herz des Rangierbahnhofes. Hier wird noch 80er-Jahre-Charme versprüht.

Die Sammelgleise sind an diesem Samstagnachmittag nicht gut gefüllt.

Das obligatorische Gruppenfoto auf dem Rangierbahnhof Nürnberg

Hungrig vom Wandern im und am Gleis verbrachten wir den Abend im Landbierparadies, einem traditionellen fränkischen Wirtshaus mit hervorragender Bierauswahl.

Original Fränkische Küche im Landbierparadies

Die allgemeine Müdigkeit konnte uns jedoch nicht davon abhalten im Anschluss noch geschlossen einmal im x-Wagen der S-Bahn Nürnberg bis Fischbach und zurück zu fahren.

Im x-Wagen der S-Bahn Nürnberg

11. November – DB Museum

Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des DB Museums Nürnberg. Neben der Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn interessierten wir uns vor allem auch für die Modellbahnanlage, die Sonderausstellung zu DB und DR, die Außenanlage und nicht zuletzt das Kinderbahnland.

ICE neben Adler im DB Museum

Die Verkehrte Welt im Kleinen ICE

Der VT 18.16 trifft auf sein Pendant der Bundesbahn

Den Nachmittag verbrachten wir dann individuell in kleinen Gruppen. So konnte jeder das tun, was ihm am meisten Spaß machte: Altstadtbesichtigung, Brauereitour oder ÖPNV-Erlebnisse im Großraum Nürnberg. Am Abend konnten wir dann noch in der Schäufelewärtschaft einen Tisch reservieren, wo es abermals hervorragendes Bier und andere fränkische Spezialitäten zu genießen gab.

12. November – VAG-Leitstelle und Werkstatt Hof

Am Montag mussten wir recht zeitig aufstehen, um vor dem ersten Termin noch frühstücken zu können. Pünktlich um acht Uhr empfing uns dann Herr Wimmer in der Leitstelle der VAG und stellte uns zunächst die Aufgaben anhand einer kurzen Präsentation und eines Filmes vor. Anschließend hob sich der Vorhang und wir hatte freien Blick auf die verschiedenen Bereiche und Mitarbeiter in der Leitstelle. Viele Fragen zur fahrerlosen U-Bahn konnten geklärt werden, doch auch einige Unterschiede zu den Dresdner Verkehrsbetrieben festgestellt werden. Am überraschendsten war der spärliche Nachtverkehr, der im Gegensatz zu Dresden ausschließlich am Wochenende verkehrt und nur mit Bussen abgedeckt wird.

Gruppenfoto vor dem Hauptgebäude der VAG

Blick in die Leitstelle der VAG

Fahrt mit der automatischen U-Bahn zurück zum Hostel

Zurück im Hostel hatten wir die Gelegenheit ein zweites kostenloses Frühstück einzunehmen, bevor es schon wieder zum Bahnhof ging.

Zweites Frühstück im Hostel

Auf dem Weg dorthin kehrten einige Reiseteilnehmer noch im Landbierparadies – Der Laden ein und versorgten sich für die Heimfahrt noch mit fränkischen Souvenirs.

Die Kulturinstitution in Nürnberg

In Hof hatten wir dann noch einen sehr interessanten Termin in der DB Werkstatt, wo uns Herr Röder durch die Hallen führte. Hier konnten wir neben etlichen 612ern und 641ern auch die Toilettenwerkstatt und die Radsatzschleifanlage besichtigen. Wichtigste Erkenntnis des Tages: Die Toiletten der Baureihe 612 kommen aus Dippoldiswalde und für die Fixierung der Räder in der Schleifanlage werden sogenannte „Spannpratzen“ verwendet.

Der 612er im Hintergrund hat gerade ein paar neue Schuhsohlen bekommen.

Nach einem kurzen Besuch bei einer kleinen lokalen Bäckerei und des Videoreisezentrums ging es dann zurück nach Dresden. In Zwickau standen wir dann 40 Minuten am Bahnsteig, weil abwechselnd ein Auto und ein LKW die Schranken eines Bahnüberganges umgefahren hatten, welcher dann leider „technisch gestört“ war. Dennoch erreichten wir Dresden um 18:40, womit diese Exkursion nach drei sehr erlebnisreichen Tagen zu Ende ging.

Diese Exkursion wird gefördert durch:

Fachschaftsrat Verkehrswissenschaften an der TU Dresden www.fsr-verkehr.de

Fachschaftsrat Verkehrswissenschaften an der TU Dresden
www.fsr-verkehr.de

Bericht: Daniel Duschik

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