Dieses Jahr führte die tratitionelle Herbstexkursion die Verkehrte Welt über ein verlängertes Wochenende nach Nürnberg.
10. November – Rangierbahnhof
An einem grauen Samstagvormittag startete die elfköpfige Reisegruppe der Verkehrten Welt in Richtung Franken. Bereits vor Tharandt gerieten wir dabei in eine Fahrgastbefragung. Die netten Herren, die zwei Reiseteilnehmer bereits bestens kannten, staunten nicht schlecht, als wir neben den Semestertickets auch noch zwei Bayerntickets sowie ein Sparpreis Plauen-Ansbach vorweisen konnten. Die Fahrt nach Nürnberg verlief unspektakulär, auch wenn uns die Neigetechnik des 612er im Pegnitztal ordentlich durchschüttelte.
In Nürnberg schwante uns dann schon böses, als am Bahnhof lauter Fußballfans die Unterführung blockierten: mussten wir doch zu unserem ersten Termin in Richtung Stadion fahren. Dennoch stellten wir unser Gepäck erst einmal im bahnhofsnahen A&O Hostel ab bevor wir nach einem kleinen Mittagssnack auf den U-Bahnsteig abtauchten. Dort war bereits richtig Stimmung, vor allem von Fans des Gastvereines aus der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt. Dank des Sechs-Minuten-Taktes durften wir uns mit hunderten lautstark Grölenden Fußballfans in die U1 Richtung Bauernfeindstraße quetschen. Im Gegensatz zum Rest des Zuges hüpften wir nicht. Offensichtlich waren wir keine Schwaben.
Durch die Rangierbahnhofsiedlung ging es dann zu Fuß zum Namensgeber des Wohngebietes. Dort empfing uns Herr Blaha und kleidete uns in äußerst schmucke orange Warnwesten ein. Etwa zweieinhalb Stunden besichtigten wir nun den Rangierbahnhof bei Ablaufbetrieb inklusive des Ablaufberges, den versenkbaren Prellböcken, der Wagenbremsanlage und dem Stellwerk. Zu den Wagenbremsanlagen hatten wir dabei nur dank des Mitarbeiterausweises eines Exkursionsteilnehmers zutritt.
Hungrig vom Wandern im und am Gleis verbrachten wir den Abend im Landbierparadies, einem traditionellen fränkischen Wirtshaus mit hervorragender Bierauswahl.
Die allgemeine Müdigkeit konnte uns jedoch nicht davon abhalten im Anschluss noch geschlossen einmal im x-Wagen der S-Bahn Nürnberg bis Fischbach und zurück zu fahren.
11. November – DB Museum
Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des DB Museums Nürnberg. Neben der Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn interessierten wir uns vor allem auch für die Modellbahnanlage, die Sonderausstellung zu DB und DR, die Außenanlage und nicht zuletzt das Kinderbahnland.
Den Nachmittag verbrachten wir dann individuell in kleinen Gruppen. So konnte jeder das tun, was ihm am meisten Spaß machte: Altstadtbesichtigung, Brauereitour oder ÖPNV-Erlebnisse im Großraum Nürnberg. Am Abend konnten wir dann noch in der Schäufelewärtschaft einen Tisch reservieren, wo es abermals hervorragendes Bier und andere fränkische Spezialitäten zu genießen gab.
12. November – VAG-Leitstelle und Werkstatt Hof
Am Montag mussten wir recht zeitig aufstehen, um vor dem ersten Termin noch frühstücken zu können. Pünktlich um acht Uhr empfing uns dann Herr Wimmer in der Leitstelle der VAG und stellte uns zunächst die Aufgaben anhand einer kurzen Präsentation und eines Filmes vor. Anschließend hob sich der Vorhang und wir hatte freien Blick auf die verschiedenen Bereiche und Mitarbeiter in der Leitstelle. Viele Fragen zur fahrerlosen U-Bahn konnten geklärt werden, doch auch einige Unterschiede zu den Dresdner Verkehrsbetrieben festgestellt werden. Am überraschendsten war der spärliche Nachtverkehr, der im Gegensatz zu Dresden ausschließlich am Wochenende verkehrt und nur mit Bussen abgedeckt wird.
Zurück im Hostel hatten wir die Gelegenheit ein zweites kostenloses Frühstück einzunehmen, bevor es schon wieder zum Bahnhof ging.
Auf dem Weg dorthin kehrten einige Reiseteilnehmer noch im Landbierparadies – Der Laden ein und versorgten sich für die Heimfahrt noch mit fränkischen Souvenirs.
In Hof hatten wir dann noch einen sehr interessanten Termin in der DB Werkstatt, wo uns Herr Röder durch die Hallen führte. Hier konnten wir neben etlichen 612ern und 641ern auch die Toilettenwerkstatt und die Radsatzschleifanlage besichtigen. Wichtigste Erkenntnis des Tages: Die Toiletten der Baureihe 612 kommen aus Dippoldiswalde und für die Fixierung der Räder in der Schleifanlage werden sogenannte „Spannpratzen“ verwendet.
Nach einem kurzen Besuch bei einer kleinen lokalen Bäckerei und des Videoreisezentrums ging es dann zurück nach Dresden. In Zwickau standen wir dann 40 Minuten am Bahnsteig, weil abwechselnd ein Auto und ein LKW die Schranken eines Bahnüberganges umgefahren hatten, welcher dann leider „technisch gestört“ war. Dennoch erreichten wir Dresden um 18:40, womit diese Exkursion nach drei sehr erlebnisreichen Tagen zu Ende ging.
Diese Exkursion wird gefördert durch:
Bericht: Daniel Duschik