Wie soll man einen Bericht über eine außergewöhnliche Exkursion beginnen? Am besten damit, wie es zu dieser Fahrt kam. Auf dem ITM 2012 lernten wir ein paar Studenten aus Prag kennen und diese sagten uns zu, eine Exkursion in Tschechien zu organisieren. Das haben sie eingelöst und uns vom 25. – 27.10.2012 nach Tschechien eingeladen.
Wir haben am 25.10. auf dem Hinweg den EC nach Prag genommen. Nach unserer Ankunft und dem Check-In im Hostel hatten die Prager Studenten einen Kennenlernabend organisiert. In gemütlichem Ambiente einer typisch tschechischen Gaststätte konnten wir viele Biere testen und vergleichen. Am Freitagmorgen stand zuerst das Testzentrum in Velim auf dem Plan. Die Anreise erfolgte mit einem Tschechischen Doppelstock-Regionalzug. Nach 15 Minuten Fußmarsch erreichten wir den Testring. Der Abteilungsleiter für den Test der Bremsanlagen führte uns über das Gelände und ermöglichte uns unvergessliche Einblicke in den Testbetrieb. Das Areal besteht aus einer Vielzahl von Hallen, wo Standtests durchgeführt und Züge für Fahrten vorbereitet werden können. Es gibt 2 Streckenringe, wobei der große 13 km und der kleine 4 km lang ist. Auf dem großen Ring kann bis zu 200 km/h gefahren werden. Wir durften uns aktuelle Züge diverser Hersteller anschauen und einen Test beobachten. Nach einer kleinen Stärkung ging es zurück nach Prag, um dort eine Rundfahrt der besonderen Art zu erleben: Wir fuhren mit einer „S-Bahn“ bestehend aus einer Lokomotive und vier zweiachsigen Schienenbussen quer durch Prag bis an die Moldau, um dort mit einer winzigen Personenfähre überzusetzen. Weiter ging es mit Bus und Bahn zurück in die Innenstadt. Anschließend fuhren wir über die Neubaustrecke der Straßenbahn nach Barrandov, die sehr imposante Ingenieur- bauten aufweist. Den Tag haben wir mit einem Stadtrundgang und dem Besuch einer Studentenkneipe abgerundet. Am Samstag ging es früh nach Luzna zum Tschechischen Eisenbahnmuseum. Schon am Stadtrand von Prag setzte starker Schneefall ein. Bei unserer Ankunft war die Landschaft komplett in weiß getaucht. Bei 0°C besuchten wir die Ausstellung und gesellten uns zum Abschluss in einen Original Speisewagen, um uns aufzuwärmen.
Nach diesen tollen Eindrücken traten wir unsere Heimreise über Kladno, Kralupy, Decin nach Dresden an. Durch den Wintereinbruch gab es eine Streckensperrung wodurch wir den SEV nutzen mussten. Glücklicherweise wartete der Wanderexpress Bohemica in Decin und so kamen wir noch pünktlich in Dresden an.
Tobias Mader
Weitere Bilder sind auf der Internetseite unserer tschechischen Freunde zu finden.