Um die Studenten im ersten Semester an unserer Fakultät willkommen zu heißen, hat die Verkehrte Welt sich natürlich auch etwas überlegt. Das Verkehrsunternehmen welches wir dazu ins Boot geholt haben, begleitet einen schließlich während des ganzen Studiums und einige sogar noch darüber hinaus.
Nach der Anreise mit Bus und Straßenbahn, wurden wir auf dem Betriebshof Gorbitz durch Herrn Engel in Empfang genommen. Dieses 11.000m2 große Gelände ist allerdings nicht nur zwölfgleisige Abstellhalle und Wendepunkt für die Straßenbahnen, sondern beherbergt auch ausgedehnte Werkstattflächen. Der Betriebshof ist die Hauptwerkstatt der DVB und zugleich das größte Depot, welches Straßenbahnen beheimatet. Zuerst durften wir dem Betriebshofleiter über die Schulter schauen, der die Funktion des Einsatzleiters inne hat. Ohne den läuft hier nämlich gar nichts, denn keine Fahrt darf ohne Zustimmung des Betriebshofleiters stattfinden.
Weiter ging es dann in den Werkstätten, wo neben kleineren Fristen, Reparaturen oder auch die Hauptuntersuchung stattfindet. Dazu werden die Straßenbahnen komplett auseinandergebaut und inspiziert. Dazu betreibt die DVB zahlreiche kleiner Werkstätten wie auch eine Polsterei für ein immer frisches Aussehen in schwarz-gelb.
Das war allerdings nur der erste Teil, doch der zweite folgte gleich. Denn Dank unseres vereinsinternen studentischen Straßenbahnfahrers Martin, konnten wir direkt aus dem Betriebshof per Sonderfahrt zum zweiten Highlight der Exkursion nach Trachenberge starten. Neben einem weiteren Betriebshof ist dort die Leitstelle stationiert, die als Dreh- und Angelpunkt des Verkehrsgeschehens koordiniert. Hier sitzen sowohl Mitarbeiter für die Fahrgastinformation, als auch Disponenten, die für die Koordinierung von Bussen und Straßenbahnen zuständig sind. Genau der richtige Zeitpunkt um einmal ein paar Fragen zur Fahrzeugkommunikation im Liniennetz zu stellen!
Abschließend konnten wir uns dann im Straßenbahnmuseum nebenan noch auf eine kleine Zeitreise begeben. Seit 141 Jahren rollen nun nämlich schon Straßenbahnen durch das Stadtgebiet, die anfangs noch durch Pferde gezogen wurden. Zu der 34 Wagen zählenden Sammlung gehören auch prominente Exemplare wie der Triebwagen 309 (ältestes Fahrzeug der Sammlung). Gestärkt durch Kaffee und Kuchen in den alten Hallen ging es dann schließlich auf die Heimfahrt – natürlich wieder per Sonderfahrt mit Straßenbahnfahrer.
Bericht von Martin Köhler