Gleich zu Beginn des Wintersemesters 07/08 besuchten wir das Werk für Bahnautomatisierungstechnik der Firma SIEMENS in Braunschweig. Mit einer Gruppe von 15 Studenten wagten wir trotz des Bahnstreiks die Zugfahrt nach Niedersachsen uns es sollte sich gelohnt haben. Vor Ort wurden wir in einem modernen Konferenzsaal empfangen. Neben der allgemeinen Firmenpräsentation wurden uns die Niederlassungen in Braunschweig und Berlin näher vorgestellt, da in den dortigen Werkshallen Bahnleittechnik hergestellt wird.
Nach einem üppigen Buffet und einer kleinen Gesprächsrunde besuchten wir die Fertigung. Auf einem mit Plexiglas begrenztem Rundgang sahen wir Industrieroboter und Personal in einem skurilen Wettbewerb Leiterplatten bestücken. In kleinen Ausstellungsräumen in der Montagehalle befanden sich Rechnerschränke und Modelle moderner Stellwerke. Auch Schnittmodelle von Induktionsmagneten und Baken gab es dort zu bestaunen. Wie und aus welchen Teilen diese zusammengesetzt werden, haben wir in einem weiteren Produktionsabschnitt erfahren können. Letzendlich kamen wir in spezielle Lagerhallen, in welchen per Luftkissenwagen komplette Stellwerkshäusschen für die Auslieferung per Tieflader bereitgestellt wurden.
Im nächsten Teil der Führung wurde uns die Informatiklastigkeit der Bahnsicherung nähergebracht. Im Bereich des Testlabors gab es riesige Hallen gefüllt mit Rechnern. Hier werden Stellwerke bereits für ihren späteren Einsatz vorprogrammiert und getestet. Dazu wird jede reelle Weiche und jedes Signal sowie das Verhalten benachbarter Stellwerke simuliert und jeder mögliche und auch unmögliche Fehler durchprobiert. Schließlich ging es noch zur Softwareentwicklung. In einem klimatisiertem Raum mit wenig Tageslicht arbeiteten zwei Entwickler an der Leittechniksoftware für eine automatische U-Bahn in China. Unterschidliche Randbedingungen und gesetzliche Vorgaben erfordern immer wieder individuelle Lösungen. Von der Zeit getrieben, kam dann der letzte Teil über mögliche Studentenprogramme der Firma leider etwas zu kurz. Trotz allem aber wieder einaml ein mehe mehr als gelungene Exkursion.
Gerd Lippmann